In den künstlerischen Arbeiten von Antonia Röllin (*1989, Menzingen) sind ihre Mitmenschen, deren Habitus und Utopien, das Ausdehnen von Vorstellungskraft und eine kritische Befragung bestehender Strukturen und des Zeitgeistes zentrale Themen. Weil sie Körper als hochsensible Instrumente und vielseitige Kommunikations- und Ausdrucksmittel versteht, werden diese in ihren Arbeiten als Forschungsfelder und Resonanzinstrumente eingesetzt.
Zeichnungen, Fotografien und Videostils werden in verschiedene Drucktechniken umgesetzt und ausgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf installativen und performativen Arbeiten. Dabei sind interdisziplinäre Zusammenarbeiten mit verschiedenen Künstler:innen und in kollektiven Gruppen wichtig. In Griechenland lebend, gründete sie mit Ioanna Lykou das «Little Island Festival» und das Kollektiv «shot performances» mit Mittelpunkt in Syros und Athen. Aktuell erstellt sie mit Benjamin Pogonatos im Duo «das Erbe» performative Podcasts und ist Teil der Künstlerkollektive «Methode Kunstraub» und Mitbegründerin des «kollektiv_fluegelmuetere«.
Des Weiteren liegt ein Fokus auf der Vermittlung ephemerer Kunstformen, dazu konzipiert sie Vermittlungsprojekte, welche performative Strategien nutzen, um neue Wege der ästhetischen Forschung zu ebnen.
«Antonia Röllin kann vieles. Fliegen, Velofahren, Microfonieren, Poster machen, für 99 Nasen kochen, im Dialog sein, Ideen verschenken, Mut und Siebdruck machen, super zeichnen, Löcher aufspüren, Filmen, editieren, freihändig Velofahren, abseilen. Sie glaubt nicht ans Spezialistentum und ist bei allem, was sie tut, eine professionelle Amateurin.»
«Sie sucht mit ihrer Kunst die Begegnung mit Menschen und ist am Kennenlernen interessiert. Sie ist in Bewegung und möchte, dass ihre Kunst ein eigenes Leben entwickeln kann; sie stupst dieses an und lässt es gehen und machen. Das Performen treibt sie an. Fixiertes gibt es nicht.»